Insgesamt tragen Pflegehilfsmittel dazu bei, die Lebensqualität und Selbstständigkeit von pflegebedürftigen Personen zu erhalten oder zu verbessern. Sie unterstützen sowohl die Betroffenen als auch die Pflegenden im Alltag und können maßgeblich dazu beitragen, den Pflegeprozess sicherer und komfortabler zu gestalten. Dabei ist es wichtig, die individuellen Bedürfnisse und Anforderungen der jeweiligen Person zu berücksichtigen, um die passenden Hilfsmittel auszuwählen und bestmöglich zu nutzen.
Grundsätzlich gilt: Ist das Hilfsmittel im Verzeichnis des GKV-Spitzenverbandes gelistet und die Anschaffung medizinisch notwendig, kann die Kostenübernahme beantragt werden.
Wird diese genehmigt, zahlen Sie lediglich in der Regel eine Zuzahlung von 10 – 25 Euro – unabhängig vom Preis des Hilfsmittels. Es lohnt sich, bei der Krankenkasse nachzufragen, ob das gewünschte Hilfsmittel von der Versicherung übernommen wird. Um die Kostenübernahme durch die Krankenkasse genehmigt zu bekommen ist ein ärztliches Rezept notwendig. Dieses kann auch vom Hausarzt ausgestellt werden. Auch Reparaturen und Instandhaltung werden von der Krankenversicherung bezuschusst/gezahlt.
Für die private Krankenversicherung gibt es ein gesondertes Hilfsmittelverzeichnis: Der sogenannte Hilfsmittelkatalog. Hier gelten unterunterschiedliche Regelungen.
Ein Pflegebett ist speziell auf die Bedürfnisse von pflegebedürftigen Personen zugeschnitten. Es verfügt über mehrere verstellbare Liegeflächen, die den Pflegebedürftigen eine komfortable Lagerung ermöglichen und den Pflegenden die Arbeit erleichtern. Die Höhenverstellung des Bettes ermöglicht eine optimale Arbeitshöhe, und die Seitengitter sorgen für Sicherheit im Liegen und beim Ein- und Ausstieg.
Eine Anti-Dekubitus-Matratze ist speziell für bettlägerige Personen entwickelt, um Druckgeschwüren (Dekubitus) vorzubeugen. Sie verteilt den Druck auf der Liegefläche gleichmäßig und reduziert dadurch die Druckbelastung auf die Haut und das darunterliegende Gewebe. Anti-Dekubitus-Matratzen gibt es in verschiedenen Ausführungen, zum Beispiel als Wechseldruckmatratzen oder Schaumstoffmatratzen.
Sitz- und Liegehilfen dienen dazu, den Komfort und die Unterstützung für Menschen mit eingeschränkter Mobilität oder Schmerzen beim Sitzen oder Liegen zu erhöhen. Dazu gehören spezielle Kissen, Sitzkissen, Keilkissen, Lagerungshilfen und Rückenstützen. Diese Hilfsmittel können helfen, die Körperhaltung zu verbessern, Druckstellen zu vermeiden und die Entspannung zu fördern.
Ein Toilettenstuhl dient als mobile Toilette für Personen, die aufgrund von eingeschränkter Mobilität nicht in der Lage sind, das Badezimmer zu nutzen. Dieses Hilfsmittel ist besonders hilfreich für Personen, die in der Nacht öfter die Toilette aufsuchen müssen oder für die ein Gang zum Badezimmer mit hohem Aufwand verbunden ist. Toilettenstühle sind in verschiedenen Ausführungen erhältlich, beispielsweise mit Rollen für eine bessere Mobilität oder als höhenverstellbare Modelle.
Transferhilfen erleichtern das Umsetzen und den Positionswechsel von Menschen mit eingeschränkter Mobilität. Sie können das Risiko von Verletzungen für Pflegebedürftige und Pflegekräfte reduzieren. Dazu gehören Gleitmatten, Transferbretter und Rutschbretter, die den Transfer zwischen Bett, Rollstuhl, Auto oder anderen Sitzgelegenheiten sicherer und einfacher gestalten.
Gehhilfen sind für Personen gedacht, die in ihrer Mobilität eingeschränkt sind und zusätzliche Unterstützung beim Gehen benötigen. Dazu zählen unter anderem Gehstöcke, Krücken, Rollatoren oder Gehwagen Sie helfen, das Gleichgewicht zu halten, entlasten Gelenke und können Stürze verhindern.
Bei Bedarf wird auch ein Rollstuhl zur Verfügung gestellt. Hier gibt es sehr viele unterschiedliche
Ausführungen.
Badewannen- und Duschhilfen erleichtern den Alltag für Menschen mit eingeschränkter Mobilität und bieten zusätzliche Sicherheit im Badezimmer. Dazu gehören unter anderem Badewannenlifter, Duschstühle, Wanneneinstiegshilfen und Haltegriffe. Sie unterstützen beim Ein- und Ausstieg in die Badewanne oder Dusche, bieten eine sichere und bequeme Sitzmöglichkeit während des Duschens und reduzieren das Sturzrisiko. Diese Hilfsmittel können individuell an die Bedürfnisse und Gegebenheiten des Badezimmers angepasst werden.
Für Personen, die Schwierigkeiten bei der Nahrungsaufnahme oder Medikamenteneinnahme haben, stehen diverse Hilfsmittel zur Verfügung. Dazu zählen spezielle Ess- und Trinkhilfen wie rutschfeste Teller, Schalen oder Becher, Besteck mit verdickten Griffen oder spezielle Löffel und Gabeln für Menschen mit motorischen Einschränkungen. Bei der Medikamenteneinnahme können Wochenbox für Tabletten, Tablettenteiler oder -zerkleinerer hilfreich sein, um die richtige Dosierung sicherzustellen und die Einnahme zu erleichtern.
Für Personen, die unter Inkontinenz leiden, sind Inkontinenzhilfen wie Einlagen, Windeln, Bettunterlagen oder spezielle Bekleidung erhältlich. Diese Produkte bieten Schutz, Diskretion und Komfort im Alltag und tragen dazu bei, die Lebensqualität der Betroffenen zu verbessern. Inkontinenzhilfen können in verschiedenen Größen und Saugstärken angepasst werden, um den individuellen Bedürfnissen gerecht zu werden.
Kommunikationshilfen unterstützen Menschen mit eingeschränkter Kommunikationsfähigkeit, sich besser auszudrücken und mit ihrer Umwelt in Kontakt zu treten. Dazu gehören beispielsweise sprechende Tastaturen, Kommunikationstafeln oder spezielle Computerprogramme und Apps, die auf die Bedürfnisse von Menschen mit Sprach- oder Hörbeeinträchtigungen zugeschnitten sind. Weitere Kommunikationshilfen umfassen elektronische Kommunikationsgeräte, Augensteuerungssysteme und symbolbasierte Kommunikationsbücher.
Adaptierte Möbel sind speziell auf die Bedürfnisse von Menschen mit eingeschränkter Mobilität oder anderen körperlichen Einschränkungen zugeschnitten. Dazu zählen beispielsweise höhenverstellbare Tische, oder Sessel mit Aufstehhilfen. Diese Möbelstücke ermöglichen es den Betroffenen, ihre Umgebung besser an ihre individuellen Bedürfnisse anzupassen und dadurch mehr Unabhängigkeit und Komfort im Alltag zu erreichen. Fernsehsessel mit elektrischer Aufstehfunktion bieten auch gute
Lagerungsmöglichkeiten wenn das Fußteil hochgefahren werden kann.
Barrierefreie Umbauten sind notwendig, um die Wohnsituation für Menschen mit eingeschränkter Mobilität oder anderen körperlichen Beeinträchtigungen zu verbessern. Solche Umbauten können das Entfernen von Türschwellen, das Anbringen von Rampen, die Installation von Treppenliften oder die Verbreiterung von Türen beinhalten. Diese Maßnahmen erleichtern den Alltag und tragen dazu bei, die Selbstständigkeit und Lebensqualität der Betroffenen zu erhöhen.
Insbesondere sind hier Badezimmerumbauten zu erwähnen. Barrierefreie Duschen werden ebenso bezuschusst. Diese Maßnahmen sind unbedingt im Vorfeld mit der Kranken/Pflegekasse abzusprechen.
Folgende Kriterien müssen erfüllt sein:
Bei einem Pflegegrad 1 bis 5 hat, hat laut Sozialgesetz Anspruch auf zum Verbrauch bestimmte Hilfsmittel zum Verbrauch in Höhe von 40 Euro monatlich.
Die Pflege muss zu Hause erfolgen.
Die Pflege wird von Angehörigen oder einem Pflegedienst durchgeführt.
Empfehlung Zum Verbrauch bestimmte Pflegehilfsmittel sind im Pflegehilfsmittelverzeichnis (Produktgruppe 54) aufgelistet und sind unter anderem: